Viele Autofahrer blinken nicht oder falsch(Bildquelle: Pixabay.com / Hans)

Viele Autofahrer blinken nicht oder falsch

Besonders schlecht ist die Blinkmoral bei abbiegenden Vorrangstraßen und im Kreisverkehr.

Im Rahmen einer österreichweiten Erhebung hat der ÖAMTC das Verhalten von knapp 60.000 Pkw-Lenkern in unterschiedlichen Abbiegesituationen beobachtet. Das Ergebnis: Nur 66 Prozent der Verkehrsteilnehmer blinkten bzw. blinkten richtig. Der ÖAMTC warnt: Nicht-Blinken ist nicht nur gefährlich, es ist auch strafbar. Setzt man den Blinker nicht, reicht der Strafrahmen für den Fall einer Anzeige bis zu 726 Euro. Wird man angehalten, ist in der Praxis mit einer Organstrafe in der Höhe von 35 Euro zu rechnen.

Besonders schlecht ist die Blinkmoral bei abbiegenden Vorrangstraßen und im Kreisverkehr. "Nur rund 57 Prozent aller Lenker blinken bei abbiegenden Vorrangstraßen korrekt, in Kreisverkehren sind es 60 Prozent", sagt ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl. In der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist geregelt, dass man beim Abbiegen für andere rechtzeitig und während des gesamten Vorganges blinken muss. "Auch wenn man dem Verlauf einer abknickenden Vorrangstraße folgt, muss man den Blinker setzen, um anderen Verkehrsteilnehmern zu signalisieren, welche Richtung man einschlägt", betont der ÖAMTC-Experte.

Beim Verlassen des Kreisverkehr blinkt mehr als ein Drittel der Autofahrer gar nicht, etwa sechs Prozent falsch - so wurde beispielsweise nach dem Einfahren in den Kreisverkehr links geblinkt. Richtig ist: Die Absicht, den Kreisverkehr zu verlassen, muss man mittels Blinken anzeigen. Wird nicht geblinkt, können andere, vor allem einfahrende Fahrzeuge, die Absicht nicht erkennen und brauchen mehr Zeit für ihre Fahrmanöver. Besser ist die Blinkmoral bei Kreuzungen: 75 Prozent blinken bei ampelgeregelten Kreuzungen korrekt, 73 Prozent verhalten sich bei nicht-ampelgeregelte Kreuzungen richtig.

Tipps des ÖAMTC:

Bei Abbiegevorgängen und Fahrstreifenwechsel immer blinken. Auch wer glaubt, alleine unterwegs zu sein, sollte blinken. Denn einerseits kann man andere übersehen, zweitens trainiert man so die Gewohnheit.

Rechtzeitig blinken. Dadurch können sich andere Verkehrsteilnehmer darauf einstellen und entsprechend handeln - z. B. beim Einreihen vor einer roten Ampel.

Korrekt blinken. Richtiges Blinken kann Konflikte und Unfälle vermeiden. Neben anderen Autofahrern können sich vor allem Fußgänger und Radfahrer rechtzeitig auf die Absichten des Lenkers einstellen.

Finger weg von Handy, Navi und Co. Wer keine freie Hand hat, vernachlässigt oft das Blinken.