Kindersitze Testbericht: 4 von 15 nicht optimal

Teilweise zu hohe Schadstoffwerte drücken auf das Ergebnis.

Der ÖAMTC führt zweimal im Jahr einen Test von Auto-Kindersitzen durch - im zweiten Test 2019 wurden jetzt 15 Kindersitze unter die Lupe genommen. "Ein 'sehr gut' gibt es nicht, mit sieben Sitzen erreicht aber fast die Hälfte der Testkandidaten ein 'gut'. Jeweils vier schneiden mit 'befriedigend' und 'nicht genügend' ab", erzählt ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl. Getestet wurde in den gewohnten Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie und zusätzlich wurde eine Schadstoffprüfung durchgeführt.

Sicherheitsbedenken hat ÖAMTC-Mann Kerbl beim Großteil der Sitze nicht, allerdings: "Der Hauck iPro Baby mit iPro Base war beim Frontaufprall sehr nahe an der Belastungsgrenze. Teilweise löste sich die Babyschale von der Isofix-Basis. Wenn man auf die Basis verzichtet und den Fahrzeuggurt zur Befestigung verwendet, ist der Schutz bei einem Unfall besser." Generell gibt es in Sachen Sicherheit, Bedienung und Ergonomie stärkere und schwächere Modelle. Die beste Babyschale (Swandoo Albert) kommt aus Österreich, der beste Kindersitz ist der Besafe iZi Kid X3 i-Size.

Vier Kandidaten fallen im aktuellen ÖAMTC-Kindersitztest mit "nicht genügend" durch. Dabei handelt es sich um die Babyschalen von Hauck und Uppababy, jeweils mit und ohne i-Size-Basis. "Der Grund ist jeweils die Schadstoffbelastung", erzählt Kerbl. Zur Erklärung: In der Schadstoffprüfung werden alle Teile des Sitzes, mit denen das Kind in Berührung kommt, auf den Gehalt gesundheitsgefährdender Stoffe wie Flammschutzmittel, Weichmacher, Schwermetalle usw. untersucht. Beim Hauck iPro Baby (mit und ohne Isofix-Basis) wurde in den Bezügen Naphtalin gefunden, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. In den Bezügen des Uppababy Mesa i-Size (mit und ohne Isofix-Basis) wurde hingegen das Flammschutzmittel TCPP in einer Menge vorgefunden, die über der entsprechenden EU-Richtlinie liegt. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man eine erhöhte Schadstoffbelastung nicht. "Hauptsache, die Sicherheit stimmt, ist leider zu kurz gedacht. Denn die gefundenen Schadstoffe sind nicht nur per se schädlich, sondern können auch mit Stoffen reagieren, die ein Kind anderweitig aufnimmt - ob und wie das passiert, kann niemand vorhersagen", warnt Kerbl.

Noch ein abschließender Tipp: Geschulte Experten an jedem ÖAMTC-Stützpunkt helfen bei der Auswahl des passenden Kindersitzes und beim Einbau ins eigene Auto. Denn nur wenn der Kindersitz korrekt eingebaut wurde, kann er im Fall des Falles seine volle Wirkung entfalten. Alle Infos zum aktuellen Kindersitze-Test finden Sie unter www.oeamtc.at/kindersitztest .