Testbericht: Hyundai Kona Hybrid

Mit dem Kona Hybrid verspricht Hyundai höchste Effizienz in der kleinen SUV-Klasse. Wir verraten im folgenden Testbericht, ob der Kona Hybrid hält, was der Prospekt verspricht.

Hyundai hat jetzt die Kona-Modellreihe um ein weiteres interessantes Modell erweitert, den Kona Hybrid. Damit hat Hyundai in der kleinen SUV-Klasse so viele Antriebsarten wie kein anderer Hersteller. Der Kona ist mit Benzin-, Diesel-, Elektro- und jetzt auch Hybrid-Motorisierung zu haben. Optisch erkennt man den Kona Hybrid vor allem am Hybrid-Schriftzug am Heck, zudem verfügt er schon über die neue Infotainmentgeneration mit 10,25"-Touchscreen. Preislich startet der Kona Hybrid bei interessanten 27.990 Euro als Level 3, wo schon eine rundum gute Basisausstattung vorhanden ist.

Wir haben für unseren Test das Topmodell, den Kona Hybrid Level 6, gewählt, der mit auf den ersten Blick recht teuren 35.790 Euro zu Buche schlägt. Blickt man aber auf die Serienausstattung, relativiert sich der Preis sehr schnell. Der Kona Hybrid in Level 6-Ausstattung hat nämlich schon Features an Bord, die man oft in weit höheren Klassen noch vergeblich sucht. Als einzige Option hatten wir nur noch die Acid Yellow-Lackierung um 550 Euro dabei, die den Gesamtpreis auf 36.340 Euro erhöht.

Sonst verwöhnt der Kona Hybrid wirklich mit allem, was man sich nur wünschen kann. Unter anderem sind schon 18"-Leichtmetallfelgen, Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, ein adaptiver Tempomat mit Stop & Go-Funktion, ein Spurhalteassistent, klimatisierte Ledersitze vorne und eine Sitzheizung hinten, ein Head-up-Display, ein elektrisches Glas-/Schiebedach, ein 10,25"-Infotainmentsystem inkl. Navi, das KRELL Premium-Sound-System, Keyless Go und noch vieles mehr mit an Bord. Kurzum, der Kona Hybrid in Topausstattung kann mit Premium-Kollegen der oberen SUV-Klasse locker mithalten, was die Ausstattung betrifft, aber auch bei der Verarbeitung zeigt er Premium-Qualität.

Auf jeden Fall fühlt man sich auf Anhieb im kleinen SUV von Hyundai wohl, und man findet sich trotz sehr vieler Funktionen sofort zurecht. Gut gelungen ist der neue 10,25"-Touchscreen, der schon am Home-Bildschirm drei wichtige Infos nebeneinander liefert. Der Fahrer kann natürlich auch wählen, was und wie er etwas gerne angezeigt haben möchte. Die Bedienung ist auf jeden Fall so intuitiv wie bisher geblieben, lediglich die Darstellung ist noch schöner geworden. Ebenfalls ein Highlight ist das Head-up-Display, welches einem auch Fahrzeuge im toten Winkel anzeigt. Dieses Feature haben oft nicht einmal Fahrzeuge der Luxusklasse.

Wie bei allen anderen Kona-Modellen zeigt sich auch der Hybrid bei den Ablagen von einer sehr großzügigen Seite, vor allem das große Fach im unteren Bereich der Mittelkonsole ist ein Highlight. Es bietet neben allen möglichen Anschlüssen auch eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones. Bei unserem Test sind auch die klimatisierten Ledersitze gut angekommen, wir konnten im Testzeitraum sowohl die grandiose Kühlleistung, als auch die Sitzheizung testen - ein Vorteil, wenn das Wetter täglich zwischen Winter- und Sommer-Feeling wechselt. Auch eine Lenkradheizung ist serienmäßig an Bord.

Beim Platzangebot zeigt sich der Kona Hybrid für Fahrer und Beifahrer sehr großzügig bemessen, im Fond geht es jedoch der Klasse entsprechend etwas enger zu. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 361 bis 1.143 Litern Fassungsvermögen im Schnitt des Segments angesiedelt und sollte damit ausreichend dimensioniert sein.

Beim Antrieb setzt Hyundai mit dem Kona Hybrid auf eine bewährte Kombination, die man schon aus dem IONIQ Hybrid kennt. Ein 1,6 Liter-GDI-Motor mit 105 PS (77 KW) wird von einem Elektromotor mit 44 PS (32 kW) unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 141 PS (104 kW) und das Systemdrehmoment bei 265 Nm. Im Vergleich zu anderen Herstellern setzt Hyundai bei seinen Hybrid-Modellen aber auf ein Doppelkupplungsgetriebe, was im Vergleich zu einem CVT-Getriebe nach wie vor viele Vorteile bringt. Die Gänge werden nämlich sowohl schnell, als auch sehr sanft gewechselt, und man hat bei voller Beschleunigung nicht die Nachteile eines CVT-Getriebes, das die Passagiere meist mit laut aufheulendem Motor quält.

Das Doppekupplungsgetriebe verfügt auch über eine Sport-Stellung, und der Fahrer kann die Gänge wie Schaltwippen am Lenkrad oder mit dem Automatikwählhebel im Sport-Modus selbst sortieren. Im Sport-Modus fühlt sich der Hybrid-Hyundai noch dynamischer an, und man hat das Gefühl, deutlich flotter von 0 auf 100 km/h zu sprinten, als es einem die 11,2 Sekunden aus dem Prospekt weis machen. Vor allem von unten heraus zeigt die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor eine feine Agilität, und man ist beim Ampelsprint wirklich sehr flott.

Auch wenn der Kona Hybrid durch den tiefen Schwerpunkt perfekt auf der Straße liegt und durch die komfortable Abstimmung auch auf Langstrecken ein idealer Partner ist, so ist die Stadt eindeutig sein bevorzugtes Revier. Dort kann er mit den größten Vorzügen auftrumpfen, die er mit Hybrid-Antrieb und kompakten Abmessungen bietet. Er ist überaus wendig, und der Hybrid-Antrieb zeigt vor allem in der Stadt den besten Wirkungsgrad. Man ist dort nämlich wirklich überraschend viel im Elektro-Modus unterwegs, was den Verbrauch sehr positiv beeinflusst.

Obwohl unser Testfahrzeug noch einen sehr jungfräulichen Kilometerstand hatte und wir den Kona Hybrid durchaus sportlich bewegt haben, sind wir im Schnitt mit 5,4 Liter über unsere Testetappe gekommen. Einmal richtig eingefahren und mit sanfterem Gasfuß kommt man sicher in die Nähe der vom Werk angegebenen 4,3 Liter pro 100 Kilometer. Auf jeden Fall sollte ein Verbrauch unter 5 Liter möglich sein.

Überragend zeigt sich der Kona Hybrid bei der Sicherheitsausstattung. Neben dem adaptiven Tempomat mit Stop & Go-Funktion, dem aktiven Spurhalteassistenten und einem Notbremsassistenten mit Fußgänger- und Radfahrererkennung gibt es auch einen Querverkehrswarner hinten und einen Toten Winkel-Assistenten.

Mit dem Kona Hybrid bietet Hyundai eine wirklich sehr interessante Alternative im kleinen SUV-Segment an. Neben dem sparsamen Verbrauch und der guten Straßenlage überzeugt der Kona Hybrid vor allem mit seiner luxuriösen Ausstattung. Der kleine Koreaner bietet Features, die man selbst in deutlich höheren Klassen oft nur gegen Aufpreis bekommt, wenn sie überhaupt angeboten werden.

Was uns gefällt:

Das Design, die überkomplette Ausstattung, die Sparsamkeit, das Doppelkupplungsgetriebe, die vielen kleinen gut durchdachten Dinge am Kona, der neue 10,25"-Touchscreen, die klimatisierten Sitze

Was uns nicht gefällt:

Das Platzangebot im Fond könnte etwas besser sein

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-