Hyundai IONIQ Plug-in-Hybrid - Testbericht

Der neue Hyundai IONIQ mit Plug-in-Hybrid-Antrieb komplettiert das IONIQ-Trio. Wir verraten im folgenden Test, was für den IONIQ PHEV spricht.

Mit dem IONIQ bietet Hyundai ein Fahrzeug mit drei verschiedenen alternativen Antriebssystemen an. Nach dem Hybrid und dem rein elektrisch angetriebenen IONIQ ist nun auch der Plug-in-Hybrid erhältlich. Optisch unterscheidet sich der IONIQ PHEV nur geringfügig von seinen Brüdern, die deutlicheren Änderungen sind im Inneren zu finden.

Dass Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge preislich nicht immer abgehoben sein müssen, beweist der IONIQ PHEV sehr eindrucksvoll. Die geräumige Schräghecklimousine kommt in der gehobenen Style-Ausstattung auf den sensationellen Listenpreis von nur 30.090 Euro, wenn man die derzeitige E-Förderung von Hyundai abzieht. Im Listenpreis enthalten ist dabei schon eine recht komplette Serienausstattung inkl. LED-Scheinwerfern und LED-Rücklicht, adaptivem Tempomat, Einparkhilfe hinten, Regen- und Lichtsensor, einem Audiosystem mit 5"-LCD-Bildschirm, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, dem Smart-Key-System und noch vielem mehr.

Damit man wirklich auf keinen Luxus mehr verzichten muss, hatte unser Testfahrzeug noch einige Extras mit an Bord. Das Winter-Paket 2, das Sicherheits-Paket, das Navigations-Paket, das Lederpaket, eine Einparkhilfe vorne, Pedale mit Metall-Applikationen und ein elektrisches Schiebedach haben den Preis auf 35.540 Euro erhöht, womit der IONIQ PHEV ausstattungsbereinigt noch immer deutlich günstiger ist als Konkurrenzmodelle.

Um diesen Preis zeigt sich auch der Innenraum von einer überaus luxuriösen Seite. Die übersichtlich gestalteten Armaturen haben schon im IONIQ Hybrid großen Anklang gefunden. Ein großes Lob gibt es für den 8"-Touchscreen, der mit einer wirklich durchdachten Menüstruktur und Funktionen aufwarten kann. Das Navigationssystem verfügt zudem über eine schöne Darstellung der Karte und auch eine gute Leitfunktion. Viele praktische Ablagen inkl. einer mit induktiver Lademöglichkeit für ein Smartphone erfreuen ebenfalls.

Trotz vieler Funktionen findet man sich schnell zurecht, und alle Passagiere genießen ein großzügiges Platzangebot, wobei die Kopffreiheit im Fond durch die coupéähnliche Linienführung für groß Gewachsene etwas eingeschränkt ist. Ein Traum sind die klimatisierten Ledersitze, die nicht nur sehr bequem sind, sondern durch die Sitzheizung und Sitzkühlung zu jeder Jahreszeit das passende Klima bieten. Die Lenkradheizung ist vor allem im Winter sehr angenehm, wenn man mit klamm gefrorenen Fingern vom Winterspaziergang ins Auto zurück kehrt.

Durch den Plug-in-Hybrid-Antrieb etwas eingeschränkt ist das Kofferraumvolumen, das von geräumigen 443 Litern im IONIQ Hybrid auf 341 Liter geschrumpft ist. Durch Umklappen der Rücksitze erreicht man ein Volumen von 1.401 Litern.

Als Entschädigung verspricht der IONIQ Plug-in-Hybrid beste Effizienz. Die Verbindung aus 1,6 Liter-GDI mit 105 PS und 60 PS starkem Elektromotor ergibt bei Hyundai eine Systemleistung von 141 PS (104 kW), womit der Plug-in-Hybrid gleich stark ist wie der Hybrid. Durch den etwas stärkeren Elektromotor ist der Plug-in-Hybrid aber vor allem beim Sprint eine Spur schneller, und man erreicht nach nur 10,6 Sekunden aus dem Stand heraus die 100 km/h-Marke. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 178 km/h aber um 7 km/h langsamer als im Hybrid.

Sehr gut zum Charakter des Fahrzeugs passt das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das mit schnellen und zugleich sanften Schaltvorgängen überzeugt. Ebenfalls sehr sanft und fast unmerkbar wird beim IONIQ Plug-in-Hybrid der Verbrennungsmotor hinzu geschaltet. Der Fahrer hat dabei auch eine eigene Taste, wenn er ausschließlich im Elektro-Modus unterwegs sein möchte.

Mit einer Batterieladung sollen 63 Kilometer möglich sein, wir haben unter winterlichen Bedingungen und Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt eine Reichweite von rund 47 Kilometern geschafft. Danach ist man jedoch noch immer im Hybrid-Modus unterwegs, und ein kleiner Teil der Batterien wird durch den Verbrennungsmotor und die Bremsenergierückgewinnung wieder aufgeladen.

Die winterlichen Temperaturen haben auch den Gesamtverbrauch etwas nach oben getrieben. Von den vom Werk versprochenen 1,1 Litern pro 100 Kilometer waren wir doch weit entfernt. Auf den ersten 100 Kilometern sind wir aber auf dennoch sehr beeindruckende 3,0 Liter Verbrauch gekommen. Bei besserer Witterung kann man sicher nochmals rund einen Liter einsparen. Im Hybrid-Modus danach ist der Verbrauch auf 4,8 Liter gestiegen, womit der Plug-in-Hybrid sogar eine Spur mehr verbraucht als der Hybrid. Das liegt sicher auch am höheren Fahrzeuggewicht des IONIQ PHEV und sollte bei besserem Wetter auch noch unterboten werden können.

Ein Gutes hat das höhere Gewicht aber auch, der IONIQ mit Plug-in-Hybrid-Antrieb liegt nochmals deutlich besser auf der Straße als der Hybrid. Dabei bleibt der Komfort keinesfalls auf der Strecke, und man ist auch auf weiten Etappen total entspannt unterwegs. Die Geräuschdämmung ist ebenfalls sehr gut, lediglich bei Autobahntempo steigen die Wind- und Abrollgeräusche etwas an.

Auf ganzer Linie punkten kann der IONIQ auch bei der Sicherheitsausstattung. So sind ein Toter-Winkel-Warner, ein Fahrspurassistent, ein autonomer Notbremsassistent, ein Querverkehrswarner und ein Abstandsregeltempomat mit an Bord. Alle Systeme erledigen dabei ihre Arbeit sehr gut.

Mit dem IONIQ bietet Hyundai auf jeden Fall für jeden Bedarf das passende Auto. Wer seinen IONIQ auf der einen Seite viel im Elektro-Modus bewegen möchte, auf der anderen Seite aber auch oft weitere Etappen zu absolvieren hat, ist mit dem Plug-in-Hybrid bestens bedient. Für die tägliche Fahrt in die Arbeit wird die Elektro-Reichweite für die meisten Menschen ausreichen, und man ist dennoch auch für spontane Ausflüge an die Adria bestens gerüstet, da man dann eben einfach mit dem Verbrennungsmotor unterwegs ist. Wer keine eigene Lademöglichkeit hat und eventuell auch zu faul ist, den Plug-in-Hybrid jedes Mal an die Steckdose zu schließen, für den ist der IONIQ Hybrid die beste Variante.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, die klimatisierten Sitze, die Straßenlage, der Fahrkomfort, die elektrische Reichweite, das Doppelkupplungsgetriebe, der Preis

Was uns nicht gefällt:

Dass der Kofferraum doch deutlich geschrumpft ist

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 3-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-