Daihatsu Cuore 1.0 Top : Testbericht

Cityflitzer mit Charme

Der Cuore (italienisch = Herz) ist das bekannteste Auto von Daihatsu . Seit 1980 wird er in Österreich angeboten. In seinem Heimatland ist er Marktführer in seinem Fahrzeugsegment. In diesem Jahr hat Daihatsu die siebte Generation seines Erfolgsmodells vorgestellt, von dem mittlerweile insgesamt mehr als fünf Millionen produziert worden sind.

Im Gegensatz zum sehr streng gezeichneten Vorgänger ist der neue Cuore durch leichte, aber wirkungsvolle Retuschen deutlich runder gestylt und weckt mit seinen weit nach oben gezogenen und relativ großen Scheinwerfern in Klarglas-Optik auf Anhieb Sympathie. Der neue Cuore verströmt eine gehörige Portion Charme - und das nicht nur äußerlich. Er ist sechs Zentimeter länger als sein Vorgänger.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Platz der japanische Kleinwagen-spezialist in seinen Fahrzeugen bietet. So ist der kleinste in Serie gefertigte Fünftürer innen deutlich größer als man es ihm von außen zutraut. Wert haben die Entwickler vor allem auf möglichst maximale Raumausnutzung gelegt. Die Grundlage dafür bietet der auf 2,49 Meter verlängerte Radstand des Dreieinhalb-Meter-Autos. Im wahrsten Sinne des Wortes Ellbogenfreiheit schaffen zum Beispiel spezielle Einbuchtungen in den Armablagen der vorderen Türen. Das weit nach vorne gezogene Armaturenbrett gibt ebenfalls ein großzügiges Raumgefühl , geht allerdings ein wenig zu Lasten der Ergonomie. So sind die Bedienelemente für Heizung und Radio in der Mitte für viele Menschen nicht ganz auf Armlänge platziert , und man wünscht sie sich einen Hauch näher an den Vordersitzen, um sich nicht immer leicht nach vorne neigen zu müssen.

Zweckmäßigkeit steht bei dem Cityflitzer mit an erster Stelle. So hat Daihatsu den Dreitürer bei der neuen Modellgeneration aus dem Programm genommen. Den Einstieg hinten erleichtern großzügig geschnittene und sehr weit öffnende Türen . Die Rücksitzbank lässt sich vom Fahrersitz aus mit einem Handgriff kinderleicht um stolze 25,5 Zentimeter verschieben. In der hintersten Stellung genießen die beiden Mitfahrer im Fond des Viersitzers fast fürstliche Beinfreiheit . Platz für Gepäck bleibt dann naturgemäß allerdings kaum noch. Die Rücksitzlehne ist mehrfach neigungsverstellbar. Die vier Sitze lassen sich zudem in eine komplette Liegefläche verwandeln . Auch die zulässige Zuladung kann sich für einen Wagen dieser Größe durchaus sehen lassen.

Serienmäßig sind fünf Airbags einschließlich Knieairbag für den Fahrer ab Basisversion verbaut. Die Top-Ausstattung umfasst unter anderem eine Klimaanlage und RDS-CD-Radio , optional sind zwei zusätzliche Kopfairbags vorne und hinten sowie die Stabilitätskontrolle VSC lieferbar, die Traktionskontrolle , ABS und ESP kombiniert.

Der 1-Liter-Aluminiummotor bietet mit 51 kW / 70 PS fast ein Fünftel mehr Leistung als der Vorgänger bei reduziertem Kraftstoffverbrauch. In den unteren drei Gängen überzeugt der Cuore mit ausreichend Durchzug und liefert mit 11,1 Sekunden einen durchaus beachtlichen Wert für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Das Gaspedal spricht wunderbar spontan an . Der kleine Dreizylinder begleitet den Beschleunigungsvorgang dabei in der Kaltlaufphase mit einem ganz eigentümlichen Unterton und leicht sportlich klingendem Röhren. Etwas zäher geht es angesichts des Hubraums naturgemäß in den beiden oberen Gängen zu, doch das bevorzugte Revier des kleinen Daihatsu ist ohnehin die Stadt . Hier trägt neben den kleinen Außenmaßen auch die sehr direkt ansprechende und geschwindigkeitsabhängige elektrische Servolenkung zum problemlosen Umgang mit dem Cuore bei.

Wer sich zurückhält und mit etwa 125 km/h im Autobahnverkehr mitschwimmt, der bekommt eine freundliche Vier vor dem Komma der Verbrauchsanzeige des kleinen Bordcomputers angezeigt. Auf der Landstraße ist es hin und wieder auch eine Drei. Unterm Strich sind es im Durchschnitt um die sechs Liter Normalbenzin . Auf der Autobahn liegt der Verbrauch etwa einen Liter höher. Die Tachonadel klettert dann bergab auch schon einmal auf 180 km/h, ohne dass das Fahrwerk schwächelt.

auto-reporter