Für viele Menschen steht ein Oldtimer weit oben auf der Wunschliste, die Nachfrage nach klassischen Automobilen steigt stetig.
Der Weg zum eigenen Oldtimer sollte dabei gut durchdacht sein, und man sollte sowohl im Vorfeld als auch beim Kauf und danach einige Dinge beachten.
Immerhin stellt ein Oldtimer auch eine gewisse Investition dar, und er bereitet mit Sicherheit nicht nur Freude, sondern auch einiges an Kopfzerbrechen.
Was im Vorfeld zu beachten ist
Wer nicht schon seit jeher ein bestimmtes Automodell auf seinem Wunschzettel hatte, sollte im Vorfeld überlegen, welches Auto er in die engere Wahl nehmen möchte.
Jedes alte Fahrzeug ist dabei natürlich ein Risiko, man kann zumeist nicht genau sagen, was das Auto schon durchlebt hat,und welche Überraschungen auf einen warten.
Je exotischer das Fahrzeug ist, umso schwieriger und kostenintensiver könnte die Instandhaltung werden. Daher sollte man im Vorfeld einschlägige Foren durchforsten und darauf achten, was andere Besitzer des zukünftigen Wunschautos darüber berichten.
Oft kann sich so ein Schnäppchen schnell zu einer teuren Falle entwickeln. Je robuster und einfacher die Technik ist, umso leichter wird es bei zukünftigen Reparaturen werden. Wer für den Zündkerzenwechsel den halben Motor ausbauen muss, der hat schon mal mit enormen Kosten bei Kleinigkeiten zu rechnen.
Ebenfalls zu beachten ist, ob man einen geeigneten Platz für das Wunschauto hat, und dieses auch fachgerecht unterbringen kann. Eine trockene Garage ist dabei das Um und Auf, wenn es darum geht, ein altes Auto auch weiterhin zu erhalten.
Hat man sich für ein Auto entschieden, ist es wichtig, den Wert des Fahrzeugs zu eruieren, um bei einem passenden Angebot zu entscheiden, ob man preislich in einer Range ist, die auch dem Wert des Fahrzeugs entspricht.
Oft findet man Fantasiepreise für halbwegs gut erhaltene Fahrzeuge, die den Wert um einiges übersteigen. Aber auch in die andere Richtung ist Vorsicht geboten, wenn es ein zu großes Schnäppchen ist, könnte auch etwas im Verborgenen liegen.
Was beim Oldtimer-Kauf zu beachten ist
Hat man dann ein Auto nach seinem Geschmack und preislichem Rahmen gefunden, sollte man dennoch nicht gleich vor Glück den Kugelschreiber für eine Unterschrift zücken – vor allem, wenn man nicht selbst ein Fachmann ist.
Zu beachten ist, ob die Geschichte des Fahrzeug stimmig ist, alles Wichtige gut funktioniert und wie der technische Zustand des Auto ist. Optische Mängel sind bei einem älteren Auto oft nicht auszuschließen, wichtig ist aber eher auch der Originalzustand.
Als Laie sollte man auf jeden Fall einen Fachmann, der sich mit diesen Fahrzeugen auskennt, zu Rate ziehen, um etwaige Mängel vorab zu eruieren. Auch die Automobilclubs können hier als hilfreiche Anlaufstelle dienen, wenn man nicht selbst einen Spezialisten kennt.
Auf jeden Fall ist auch ein Gutachten bei einem Sachverständigen eine sehr gute Investition, die einem nicht nur beim Kauf eine gewisse Sicherheit gibt, sondern auch enorm wichtig für die Versicherung ist.
Dabei gibt es zwei unterschiedliche Bedürfnisse, nämlich jene für die eigene Versicherung und jene für einen Schadensfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, bei dem man völlig unschuldig zur Havarie kommt.
Ist man Opfer eines anderen Verkehrsteilnehmers, ist das Wertgutachten der Maßstab für den Schadenersatz. Grundsätzlich haben historische Fahrzeuge bei der gegnerischen Versicherung immer nur den Schrottwert als Maßstab für einen Schadenersatz. Nur mit einem Wertgutachten bekommt man den tatsächlichen Schaden bzw. den Schaden bis zur im Wertgutachten ermittelten Summe erstattet.
Bei der eigenen Oldtimerversicherung ist das Wertgutachten ebenfalls notwendig, um im Falle eines Kaskoschadens ebenfalls den Wert des Fahrzeugs zu erhalten. Hier kann man das Fahrzeug aber auch auf eine geringere Summe versichern, wenn man den Spagat zwischen Kosten und Nutzen weiter einschränken möchte.
Im Vergleich zu Versicherungen für Neufahrzeuge sind die Kosten für die Vollkasko von historischen Fahrzeugen aber überschaubar. Dafür sind Bedingungen daran geknüpft, die zum einen sicherstellen, dass das Fahrzeug nicht als Alltagsfahrzeug verwendet wird (z.B. ist ein anderes Fahrzeug als Nachweis nötig, oder es gibt auch eine Beschränkung auf nur 3.000 Kilometer Laufleistung pro Jahr) und zum anderen, dass das Fahrzeug sicher in einer Garage untergebracht ist.
Was nach dem Kauf zu beachten ist
Ist man nun stolzer Besitzer eines Oldtimers, sollte man aber auch nach dem Kauf einiges beachten. Ein Oldtimer ist mit neuen Autos nicht vergleichbar, und man sollte bei den ersten Ausfahrten extrem sorgsam sein.
Die Autos reagieren anders, haben andere Bremswege und sind mitunter tückisch in gewissen Fahrsituationen.
Man sollte auch im Vorfeld genau darauf achten, welchen Treibstoff man verwenden darf und welche Sorte Motoröl zu verwenden ist.
Es ist auch nicht verkehrt, wenn man im Internet Gruppen oder Foren beitritt, die sich mit dem jeweiligen Oldtimer beschäftigen. Durch den Austausch mit anderen Besitzern erhält man oft wertvolle Tipps.
Oft findet man dabei eine eingeschworene Gemeinde, die einen schnell aufnimmt und auch bei der Besorgung von Ersatzteilen behilflich sein kann.
Auch wenn ein Oldtimer immer Überraschungen bereithalten kann, so ist er doch eine Bereicherung und eine Zeitreise in eine oftmals viel schönere Zeit. Und irgendwie machen einen alte Autos ja auch wieder jung. Wie sagt man so schön: Die Spielzeuge eines Mannes bleiben immer die gleichen, nur die Größe ändert sich .