In der Wiener Shuttleworthstraße wurde jetzt die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Österreich in Betrieb genommen. Viele Autohersteller entwickeln derzeit Elektroautos mit Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben werden.
OMV Generaldirektor Dr. Gerhard Roiss über das Projekt: "Wir sind es seit über 50 Jahren gewohnt, in Litern zu tanken. Künftig tanken wir in Kilos: mit vier Kilo Wasserstoff kann man bis zu 400 Kilometer fahren. Das Wasserstoffzeitalter beginnt heute. Die OMV macht jetzt diesen emissionsfreien Kraftstoff der Zukunft in Österreich verfügbar und bildet eine Brücke zu den europäischen Klimazielen".
Natürlich haben sich auch heimische Politiker den Termin nicht entgehen lassen, um ihre Ansichten zu deponieren, die von der Realität leider weit entfernt sind. So hat Wirtschafts- und Energieminister Dr. Reinhold Mitterlehner Vorteile für den Standort Österreich geortet, die eine enorme Chance für die Wertschöpfung und Beschäftigung in Österreich bieten. Dass es in Deutschland dank dem Einsatz von Politik und Wirtschaft bereits 39 Wasserstofftankstellen gibt (Stand Mai 2012) und andere Länder bei der Förderung von alternativer Mobilität weitaus bessere Möglichkeiten bieten, die dieses Thema auch einer breiteren Masse zugänglich machen, hat der Minister vergessen zu erwähnen.
Ebenso realitätsfern hat sich der Wiener Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz gezeigt, der meint, dass durch das OMV-Projekt auch die Luftqualität "in unserer schönen Stadt" weiter verbessert werden kann. Dafür ist diese eine Tankstelle wohl etwas wenig. Die Luftqualität in Wien wäre aber schon lange besser, wenn man endlich Ampelschaltungen so gestalten würde, dass man als Autofahrer nicht alle 100 Meter bei Rot steht, sondern dass der Verkehr wie in anderen Städten durchaus üblich und möglich, besser fließt.
Die OMV hat aber zumindest einen ersten Schritt gesetzt und in Wien eine öffentliche Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen. Das ist zwar vorweg einmal positiv, für eine Verbreitung, einen großflächigen Feldversuch - oder gar die Verbesserung der Luftqualität - aber freilich noch viel zu wenig.