Alle Jahre wieder verunsichern dubiose Falschmeldungen Österreichs Autofahrer. Bereits zum fünften Mal in Folge sorgt derzeit ein Kettenmail für unnötige Panik unter Führerscheinbesitzern: Ein Scherzbold rät, den alten Führerschein bis Jahresende umschreiben zu lassen. Wer noch keinen Scheckkarten-Führerschein besitze, müsse ab dem nächsten Jahr alle fünf Jahre eine Nachschulung in einer Fahrschule absolvieren.
"Diese Behauptung ist schlichtweg falsch. Es gibt keine Befristung der aktuell gültigen Führerscheine im kommenden Jahr. Weder der neue Scheckkarten-Führerschein noch der alte rosa Papier-Schein müssen umgetauscht werden", weiß Ursula Zelenka, Juristin beim ÖAMTC. Auch die angekündigte Nachschulung in Fahrschulen ist völlig aus der Luft gegriffen. Der ÖAMTC stellt klar: Es gibt weder eine Umtauschpflicht noch eine Befristung des rosa Scheins. Die alten Führerscheine behalten mindestens bis ins Jahr 2032 ihre Gültigkeit. Jeder österreichische Führerschein , egal ob Scheckkarte oder rosa Schein, ist ein EU-Führerschein und wird daher in allen EU-Ländern anerkannt.
Sogenannte Hoax- oder Kettenmails berufen sich immer wieder auf seriöse Quellen, in diesem Fall auf Auskünfte vom Verkehrsamt: "Das ist absoluter Blödsinn. Das Verkehrsamt hat auf ÖAMTC-Anfrage bestätigt, dass die ganze Geschichte frei erfunden ist", betont Zelenka. Die Verfasser derartiger Kettenmails schaden vor allem jenen Personen, die ihren Führerschein aus anderen Gründen wirklich umtauschen müssen, z.B. wegen eines alten Fotos. Ihre Wartezeiten verlängern sich jetzt unnötig, weil die Schlangen vor dem Verkehrsamt immer länger werden. "Sich im alten Jahr aufgrund dieser Panikmache einen neuen Führerschein ausstellen zu lassen, bringt nur unnötige Kosten", sagt die ÖAMTC-Juristin abschließend.
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